Glänzende Metallkapsel ins Fundament versenkt - Neubau der Feuer- und Rettungswache wurde mit Grundsteinlegung gefeiert
Der Grundstein war eigentlich eine Metallröhre, die am gestrigen Mittwoch, 29. April 2015, kupferfarben in der Abendsonne glänzte. Mit einer Gravur versehen und Zeitzeugnissen gefüllt wirkte das Gefäß fast zu schade, um in das Fundament der neuen Wache in der Marwitzer Straße einbetoniert zu werden. Doch so besagt es der Brauch einer Grundsteinlegung, mit der der Baubeginn der neuen Feuer- und Rettungswache in Falkensee symbolisch besiegelt und gefeiert wurde.
Das bereits fertige Fundament, in das die Metallröhre eingemauert wurde, ließ schon erahnen, wie die fertige Wache später aussieht. Das Gebäude steht nach der Fertigstellung im August 2016 sowohl den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Falkensee als auch dem Rettungsdienst Havelland zur Verfügung. Insgesamt sind die Baukosten für den Neubau mit 4,42 Millionen Euro veranschlagt, 603.000 Euro davon bezahlt der Landkreis Havelland für die integrierte Rettungswache. Den Fördermittelbescheid dafür übergab Landrat Dr. Burkhard Schröder bereits im Februar 2015 an den Bauherrn, die Stadt Falkensee.
Bürgermeister Heiko Müller, der als Ehrenmitglied für das besondere Ereignis in seiner Feuerwehruniform erschien, begrüßte die zahlreichen Gäste der Grundsteinlegung. „Eine Feuerwehr baut man in einer Stadt nicht alle Tage, das ist ein tolles Ereignis. Das alte Gebäude ist aus dem Jahr 1927 und reicht natürlich auf längere Sicht nicht mehr für die Anforderungen einer wachsenden Stadt wie unsere aus“, sagte das Stadtoberhaupt.
Über ein Jahr gerechnet fahre die Feuerwehr Falkensee pro Tag im Schnitt einen Einsatz, die Tendenz sei steigend, betonte Stadtbrandmeister Daniel Brose in seiner Rede. „Wenn man die sich verändernden Wetterverhältnisse anschaut, wird es in nächster Zeit häufiger Tage geben, an denen wir dann bis zu 80 Einsätze haben, wie während des Sturmtiefs Anfang April. Darauf sind wir mit den neuen Gebäuden bestens gewappnet“, erklärte der Feuerwehrchef.
Auch der Rettungsdienst Havelland braucht in Falkensee neue Räume. Bisher ist die „Rettungswache II“ mit Büroraum und Carport in der Schönwalder Straße 36, unweit der jetzigen Baustelle und dem Standort der Feuerwehr (Marwitzer Straße 4), untergebracht. „Aber das ist auf Dauer zu provisorisch. Wenn wir die Zeiten zum Erreichen eines Notfallpatienten weiterhin einhalten wollen, brauchen wir eine leistungsstarke, moderne Unterkunft“, sagte Landrat Dr. Burkhard Schröder. Am künftigen Standort trägt der Kreis dann die Betriebskosten. Die Rettungsdienst Havelland GmbH, eine Tochtergesellschaft der Havelland Kliniken Unternehmensgruppe, betreibt die Rettungswache und stellt das Rettungsteam mit Notärzten und Sanitätern vor Ort.
Der dreistöckige Wachenkomplex ist als massiver Stahlbetonbau von der „S&P Sahlmann – Planungsgesellschaft für Bauwesen mbH“ aus Leipzig geplant worden. Im Erdgeschoss stehen für die Feuerwache fünf Stellplätze für Einsatzfahrzeuge zur Verfügung sowie eine Waschhalle, Umkleiden für die Kameraden, der Sanitärbereich und das Lager. Die Rettungswache kann in der unteren Etage zwei Fahrzeuge unterbringen. Im Zwischengeschoss nutzt die Feuerwache Büros und einen Sportraum. In der dritten Etage sind für den Rettungsdienst die Aufenthalts- und Sozialräume geplant, die Kameraden der Feuerwehr finden dort ebenfalls Aufenthalts- sowie Ruheräume und ein Zimmer für Seminare und Besprechungen. Die Gesamtlänge des Gebäudes beträgt 59 Meter bei einer Breite von 18,70 Metern. Die Brutto-Nutzfläche der gesamten Wache ist auf 1570 Quadratmeter beziffert.
Nachdem der Grundstein in Form der metallenen Zeitkapsel im Fundament versenkt war, übergab das Ehepaar Vogel des in Falkensee ansässigen Steinmetzbetriebes Vogel noch eine Gedenkplatte aus anthrazitfarbenem Granit. Das Geschenk wird später im fertigen Gebäude an den Tag der Grundsteinlegung erinnern. Anschließend wurde mit den Kameradinnen und Kameraden der hiesigen Feuerwehr, benachbarter Wehren, dem zahlreich erschienenen Feuerwehrnachwuchs und den Vertretern des Rettungsdienstes bei Grillwurst und buntem Buffet noch zünftig gefeiert.
Bild zur Meldung: Vorfreude auf die neue Feuerwache: Bürgermeister Heiko Müller (ganz rechts) und Stadtbrandmeister Daniel Brose (links) platzierten sich vor dem Fundament und dem Gedenkstein zur Grundsteinlegung am 29. April 2015.